Las Vegas hab ich mir immer vorgestellt wie „Disney World“ für Erwachsene…eine Bar, Casino, gigantische Hoteltürme, Show´s nebeneinander. In den verstopften Straßen überall hupende Autos und gigantische Stretch Limousinen mit feiernden, rauchenden und oft betrunkenen „singels“. Freunden beim Jungesellenabschied, frisch Verheirateten oder modernen „Glücksritter“, die sich ein gutes Händchen beim Poker, Rolett, Blackjack oder am „Einarmigen Bandit“ erhoffen …. SINCITY halt ;-)
Somit meiner Ansicht nach, absolut kein Ort, an dem man als Eltern mit kleinen Kinder Spaß haben könnte. Nachdem ich aber Las Vegas schon immer mal erleben wollte, haben wir die Chance trotzdem genützt die Stadt wenigstens mal zu sehen und außerdem konnten wir hier unser Wohnmobil gut übernehmen.
Somit stand die Entscheidung fest – 3 Tage Las Vegas mit drei kleinen Kindern…und es war RICHTIG toll!!!!
Die Unterkunft: Las Vegas ist ja die Stadt der gigantischen Hotel´s und natürlich wollte ich unbedingt in einem der bekannten Hotel´s wie Caesar´s Palace, Mirage, Bellagio oder Venetian wohnen. Besonders, da ich gelesen hatte, dass man in diesen tollen Hotels manchmal zu „Schnäppchenpreisen“ übernachten konnte… angeblich hat der Ein oder Andere kurzfristig schon ab 50 $ ein Zimmer bekommen. Unsere Erfahrung war aber leider eine andere… in keinem der großen Hotels konnten wir eine erschwingliche und außreichend große Bleibe für eine 5köpfige Familie finden. Die Höchstbelegung pro Zimmer war immer auf 4 Personen begrenzt und so hätten wir zwei Zimmer nehmen müssen, wobei sie uns nicht einmal garantieren hätten können, dass diese nebeneinander liegen. Somit wurde es also für uns nichts, mit einem der tollen Themenhotel.
Zunächst war ich etwas enttäuscht, als mein Liebster wenig glamourös ein Appartement im Holiday Inn hinter dem Flamingo Hotel buchte. Rückblickend kann ich dies nur empfehlen. Wir hatten eine schicke, großzügige Wohnung, in einer kleinen Wohneinheiten mit sauberen Pool und einem Jacuzzi im Innenhof. Die Mitarbeiter, besonders die am Front desk waren sehr hilfsbereit und es gab einen regemläßigen Shuttelservice zum Strip. Auch zu Fuß konnte man in 20 Minuten, ohne Probleme den Strip erreichen. Nachdem ich mit eigenen Augen, die ewig langen Schlangen am Checkin Counter in den großen Hotels und die unendlichen Hotelgänge gesehen habe, war ich sehr sehr dankbar für unsere entspannte und familienfreundliche Unterkunft!
Ein weiterer wichtiger Punkt wenn man mit Kindern unterwegs ist, sind die super sauberen, immer und überall in ausreichender Anzahl verfügbaren Toiletten. In diesen drei Tagen ist mein Stresspegel sogar gesunken, wenn eines der Kinder mal spontan äußerte „Mama ich muss auf´s Klo!“… ich hab ich mich fast ein bissal darauf gefreut, zu sehen was die Hotels sich so bei der Gestaltung ihrer stillen Örtchen einfallen haben lassen.
Thing´s to do in Las Vegas with kids:
Von unserem Hotel hatten wir ein paar Anregungen bekommen und vorab habe ich auch schon mal im Internet nach Ideen gesucht. Somit hatten wir eine ausreichend lange Liste, von Dingen, die wir hier in Las Vegas sehen und ausprobieren wollten. Wirklich eine Wohltat für unser Familienbuget war, dass die meisten „Attraktionen“ die unsere Kinder begeisterten, absolut „KOSTENLOS“ waren.
Hier nun unsere praxiserprobten „Thing´s to do with Kid´s in Las Vegas“ in hierarchischer Reihenfolge:

„Vulkan“ vor dem „ Mirage“ – tolle Licht-, Wasser-, Rauchshow täglich um 20.00 und 21.00 Uhr. Sehr beeindruckend und absolut sehenswert. Da der Vulkan wegen allgemein in ganz Las Vegas spürbaren „Sparmaßnahmen“ nur noch 2x täglich „ausbricht“, musst du dir rechtzeitig einen Platz am Wasserbecken vor dem Mirage suchen um gut sehen zu können.

Der „tanzende“ Springbrunnen vor dem Bellagio. Etwas das du auf keinen Fall versäumen solltest und absolut kindertauglich. Jede 15 Minuten erwacht das große Wasserbecken vor dem Hotel zum Leben. Nach einer musikalischen Choreographie schießen Wasserfontänen aus dem großen See. Wie fast ALLES in Las Vegas entfaltet sich der Zauber auch hier erst mit dem einsetzen der Dunkelheit, wenn die Stadt von unzähligen Lichtern erhellt zu funkeln beginnt. Nachdem unsere Kinder dieses Spektakel geliebt haben, haben wir den Springbrunnen zu allen Tageszeiten gesehen ;-).


The Venetian: Die Kinder fanden gleich zu beginn, die Rolltreppenfahrt über die „Rialtobrücke“ um ins Hotelinnere zu gelangen richtig toll. Wir mussten mehrmals die verschiedenen Rolltreppen ausprobieren und hätten nach ihrer Meinung auch noch viel mehr Zeit damit verbringen können. Sehr nett aber auch skurril ist es die Gondoliere mit ihren Fahrgästen zu beobachten und ihren „italienischen Gesängen“ zu lauschen oder auf einer mit künstlichen Himmel gestalteten Piazza zu sitzen und den Sängern und Gauklern zuzuschauen.

The High Roller – das höchste Riesenrad der Welt! Leider nicht gerade günstig (ca. 25 $ pro Person), aber auf jeden Fall ein Erlebnis, dass du mit deinen Kindern nicht versäumen solltest. Es ist einfach unglaublich beeindruckend von 167 Metern Höhe für ca. 30 Minuten die Aussicht über die funkelnden Lichter von Las Vegas zu erleben. Besonders viel Spaß hat es uns gemacht, am letzten Abend die Fahrt mit dem Riesenrad zu genießen, weil wir viele Dinge schon von unten gesehen hatten und sie nun wieder entdecken konnten. TIPP: Schick deine Kinder unbedingt vorher nochmal auf die Toilette.
Zaubershow: Du solltest unbedingt eine der kleineren Zaubershows besuchen. Nicht nur die Kinder waren unglaublich fasziniert Dinge zu sehen, die nicht zu erklären sind…egal wie gut man aufpasst und wie nah man an der Bühne sitzt… es ist unglaublich wie direkt vor deinen Augen mehrere Menschen, Tiere oder auch riesige Gegenstände plötzlich auf der Bühne auftauchen oder verschwinden. Besonders toll fanden wir die close up Zauberei, die wir mit einem kleinen weiteren Betrag vor dem Hauptprogramm dazubuchen konnten. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie der von einem Zuschauer markierte Dollarschein in eine unversehrte Orange hineingekommen ist????

Bellagio Conservatory: im Hotel gibt es eine thematisch, immer wieder wechselnde Blumenausstellung, dieses mal Thema: „Unterwasserwelt“ …. sogar die Jungs ließen sich von den kunstvollen Blumenarrangements verzaubern ;-)!
Caesars Palace: die Ausstattung des Hotels ist wirklich beeindruckend … überall Statuen, Brunnen, toll bemalte Decken und die sich in Bögen nach oben schlängelnde Rolltreppe.
Weiter findet man im Caesars Palace ein kleines aber für die Kinder doch sehenswertes Salzwasser Aquarium. Beim Aquarium gibt es täglich ab 11.00 Uhr ( jeweils zur vollen Stunde) eine Atlantisshow… naja, sehr gewöhnungsbedürftig – die Kinder fanden es aber toll! Auf jeden Fall mach es Spaß Zeit im Caesars Palace zu verbringen, ein guter Programmpunkt für „tagsüber“.
Buffet Mirrage: Wenn man in Las Vegas ist, muss man einmal zu einem der so viel besprochenen Buffet…es gibt unzählig viele und die Qualität scheint sich ständig zu ändern. Wir haben uns fürs Mirage entschieden und das war mit den Kindern eine gute Wahl. Das Personal war sehr freundlich und die Auswahl gut. Besonders die Jungs fanden es toll, viele unterschiedliche Sachen auszuprobieren und besonders die Dessertabteilung hat es ihnen angetan. Wir haben uns vorab einen 25% Rabatt Voucher bei 4tix geholt, Kinder bis 4 zahlen nichts und ab 4 Jahren Kinder 25% weniger als Erwachsene. Also haben wir mit Trinkgeld ca. 70 Dollar für uns Fünf gezahlt. Getränke waren dabei. FAZIT: Sollte man in Vegas einmal gemacht haben, aber für „öfters“ etwas zu teuer.
NewYork, New York: Das Highlight ist einfach die Achterbahn, die sich sehr beeindruckend durch die Häuserschlucht der New Yorker Skyline stürzt. Die Fahrt ist erst ab 54 inches möglich…da haben die Körpergrößen unserer Kinder, zur großen Enttäuschung der Jungs, noch nicht ausgereicht.
Schnell waren sie aber getröstet, als sie im New York, New York in das „Kinder-Casino“ gehen durften und jeder von Ihnen ein bestimmtes Budget zum „zocken“ bekam. Dort reiht sich wie bei den großen ein Spielautomat nach dem anderen und es ist wirklich ratsam vorab zu vereinbaren, wie viel Geld ausgegeben werden darf. Schnell waren unsere Kinder im „Spielrausch“ – es war schwer sie davon zu überzeugen, diese „Kinder-Spiel-Hölle“ wieder zu verlassen.
Wenn man eh schon im New York New York ist, kann man auch noch einen Blick auf die
Nachbildung der Freiheitsstatue aus Schokolade, roter Lakritze und Jelly Beans werfen. Extra dafür herkommen würde ich aber nicht, es ist weniger interessant als es sich anhört.

Paris: einfach abends am hell beleuchteten Eifelturm vorbeischlendern…beeindruckend für Groß und Klein! Erinnert wirklich an das Original – kleiner aber sogar romantischer, weil keine Sicherheitsmaßnahmen und Menschenmassen das Vergnügen trüben.

Exkalibur: Es wird in einigen Foren berichtet, dass man im Excalibur Ritter auch außerhalb des zu buchenden Dinners sehen kann. Leider gibt es diese „Attraktion“ nicht mehr – sie ist den überall spürbaren Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen. Trotzdem ist da Excalibur einen kurzen Besuch wert. Die nächtliche Beleuchtung ist wunderbar kitschig und die Fahrt mit dem Rollband in das innere des Hotels fanden die Kinder spannend. Außerdem kann man vom Excalibur aus kostenlos mit der Monorail ins Luxor fahren.

Luxor: Die Pyramidenarchitektur ist sehr prägnant, deshalb wollten wir unbedingt einmal kurz nach „Ägypten“. Mit der kostenlosen Monorail ein bequemer kleiner Ausflug den die Kinder spannend fanden. Der Eingang mit der großen Sphinx und die Eingangshalle sind auf jeden Fall beeindruckend und einen kurzen Abstecher wert.

Flamingo: da muss man nicht unbedingt hin, aber nachdem die Abkürzung zu unserem Hotelshuttle eh durchs Flamingo führt, haben wir uns dort dann auch noch die im Garten lebenden Flamingos angeschaut.


M&M:
Nachdem die M&M World im Netz als heißer Tipp für Kinder in Las Vegas gehandelt wird, sind wir da natürlich auch hin. Wir waren aber wenig angetan…gut die bunten Säulen voller M&M´s in den verschiedensten Farben und die M&M´s in für uns unbekannten Geschmacksrichtungen sind schon beeindruckend. Sonst geht es hier aber nur ums KAUFEN und das nicht gerade günstig! Irgendwie hatte ich erwartet, dass man in der M&M World vielleicht die ein oder andere neue Geschmacksrichtungen probieren darf, dem war leider nicht so. Nach 20 Minuten verließen wir die M&M World mit einem winzigen Sackerl m&m´s für stolze 8 Doller und nörgelnden Kindern, weil wir nicht auch noch m&m Eis, Kuschelm&m`s , Schlüsselanhänger und und und gekauft hatten. Mein Fazit: Wenn man eh vorbei kommt, kann man sich kurz die bunten „m&m Säulen anschauen, aber eigentlich kann man es sich auch sparen!

Treasure Island: Die Wasserschlacht vor dem Hotel wurde leider aus Kostengründen eingestellt. Man kann lediglich noch die Kulissen sehen und etwas Wasser sprudelt vor den verwaisten Piratenbooten. Insgesamt hat das Hotel eindeutig bessere Tage gesehen, den Weg kann man sich sparen.
Ich habe mich sehr auf die „klappernden Münzgeräusche“ in den Spielhallen gefreut, von denen mir immer berichtet wurde…die sind leider Geschichte. Spielen geht nur noch mit Karte, keine klirrenden Münzen mehr…schade, das nimmt dem ganzen einen großen Teil der Atmosphäre. Somit hat es uns auch gar nicht in den Fingern gekitzelt und wir hatten nicht das Gefühl etwas zu verpassen. War dann auch gut so, denn es ist eh nicht erlaubt, sich mit Kindern im Casinobereich aufzuhalten.
Wahnsinnig gerne hätte ich noch das Museum der alten Leuchtreklamen gesehen und vielleicht noch die Schokoladenfabrik besucht. Dieses mal hat es damit leider nicht geklappt da wir ohne Auto unterwegs waren und diese Sehenswürdigkeiten nur mit dem Auto zu erreichen sind. Aber ganz sicher war das nicht unser letzter Besuch in Vegas…
FAZIT: Solltest du die Chance haben nach Las Vegas zu fahren, dann tue es! Es war sowohl für uns, als auch für die Kinder ein tolles Erlebnis! Immer noch sehr Familienkassenfreundlich sind die vielen kostenlosen Möglichkeiten, sich mit den Kindern zu amüsieren. Schade ist, dass die Sparmaßnahmen aber immer deutlicher werden (nur seltene Vulkanausbrüche im Mirage, keine Seeschlachten mehr im Treasure Island und keine kostenlosen Rittershows mehr im Excalibur – nur noch die ziemlich teuren Abendessen mit Show.
In diesem Sinne Servus bis ganz bald Deine chri* 