Spontan haben wir uns entschieden, sehr liebe Freunde aus Berlin, die derzeit Urlaub auf einem österreichischen Bauernhof machen, über das Wochenende zu besuchen. Einen Anruf in Österreich und ein nettes Gespräch später, hatte ich für uns im selben Bauernhof eine Ferienwohnung gebucht. Freitag gleich nach der Schule gings los…übern Sylvensteinspeicher, weiter am Achensee enlang, durchs Zillertal, über den Gerlospaß, am Großvenediger vorbei bis ins Pinzgau. Das Wetter war leider nicht sehr reisefreundlich, auf dem ganzen Weg – Nieselregen und die Wolken hingen so richtig drin in den Bergen. Von der beeindruckenden Bergwelt war somit nicht viel zu sehen. Als wir nach ca. 3 Stunden Fahrt in Hollersbach ankamen, hatte sich der Regen verzogen und die Kinder waren nicht mehr zu halten. Rein in die Gummistiefel und schon wurde der Bauernhof gemeinsam mit unseren Freunden erkundet. Wir wurden während dessen herzlich von der Gastgeberin Angelika Kaltenhauser begrüßt und in unsere Ferienwohnung geführt. Ich finde es sehr schön, dass unser „Daheim“ für ein Wochenende im urig alten Stammhaus ist. Man kann den Hauch der Vergangenheit und eine ungekünstelte Gemütlichkeit sofort spüren, sobald man das Haus betritt, das seit vielen Generationen im Besitz der Familie ist. Überall sieht man Stücke und Fotos aus längst vergangener Zeit und wird ganz erfürchtig, wenn man daran denkt, wer schon alles die knarrenden Holzstufen im Haus hinaufgegangen ist. Unsere Ferienwohnung „Pihapper“ ist gar nicht alt, sehr gemütlich, unglaublich sauber und es ist alles da, was man so braucht (speziell für Kinder Schemel für das Waschbecken, Rausfallschutz für die Kleine, Windeleimer – auf Wunsch gibt es Kinderstühle, Wickelunterlage usw.). Perfekt! Wir haben sogar zwei Balkone, einmal mit Blick auf den gepflegten Bauerngarten und die Kirche, der andere direkt zum Hof mit der großen Linde, in dem unsere Kinder schon begeistert mit den „riesen Kettcars“ ihre Runden ziehen.
Das Gute: für ein Wochenende braucht man nicht viel, somit ist schnell ausgepackt und unser Kurzurlaub konnte beginnen.
Gerade war „Stallzeit“ und die Kinder durften beim Melken zuschauen und an der großen Plastikkuh gleich selber ausprobieren, ob sie zum Melken Talent haben.
Natürlich wollen alle dann auch unbedingt Milch von der Kuh trinken – kein Problem, denn in jeder Ferienwohnung gibt es einen Milchbehälter, den man sich mit frischer Milch auffüllen lassen kann.
Bauer Georg beantwortet geduldig alle Fragen, zeigt unseren Kindern die Tiere auf dem Hof und als Highlight dürfen sie dann auch noch ein paar Runden auf dem Bulldog mitfahren. Nachdem alle Tiere – die Ponys Meloni, Kiwi und de 2jährige Litchie, Katzen und Babykatzen, Kühe, Kälbchen, Zwergziegen und die zwei Lämmer, die Minischweindl und Hasen – besucht und gestreichelt wurden, fielen die Kinder nach der Brotzeit glücklich und müde in ihre kuscheligen Betten. Zeit für uns noch nett mit unseren Freunden zusammen zu sitzen und ausgiebig zu ratschen.
Der Samstag begann mit Kirchturmglockengeläut (wie daheim ;-)), leisem Klingeln der Kuhglocken, ausgeschlafenen Kindern und einem leckeren Frühstück in der, dank „eingeschürtem“ Kachelofen, wohlig warmen Stube.
Man kann sich entscheiden, ob man sich selbst versorgen möchte, nur den Semmeldienst in Anspruch nimmt oder ein Frühstück bucht. Wir haben uns für das Frühstück entschieden und es nicht bereut! Liebe Bäuerin Angelika das Birchermüsli, die Erdbeermarmelade, der Speck und der „Gute-Morgen-Tee“ ist ein HIT! Alles andere vom Buffet, die Eier und der warme Kakao für die Kinder natürlich auch.
Alles sehr entspannt, man sitzt gemütlich, kann sich immer wieder Kaffee oder Tee nachholen. Wenn die Kinder keine Lust mehr haben am Tisch zu sitzen, gibt es ein paar Spielsachen in der Stube oder sie können einfach raus zum spielen gehen. Durch die Fenster schaut man direkt auf den Hof mit der Schaukel, dem Karusell und der Rutsche und hat somit die Möglichkeit, die Kleinen im Blick zu haben und trotzdem noch gemütlich weiter zu frühstücken. Nach dem Frühstück sind die Kinder schon ganz wild darauf, auf den Ponys zu reiten.
Wir dürfen die Ponys einfach selber aus dem Stall holen. Es gibt ausreichend Putzzeug und schon werden die Ponys mit Feuereifer gestriegelt, entstaubt und die Hufe ausgekratzt. Dann wird „gesattelt und aufgezäumt“ – das übernehmen die Erwachsenen – und los geht´s… mit Ponys und Kettcars direkt hinter dem Hof, auf einem gut befestigten Weg, über die Felder.
Alle sind happy – reiten und kettcarfahren eine bessere Kombination der Fortbewegung für Kinder ist fast nicht möglich ;-)
Am Nachmittag unternehmen wir dann einen kleinen Ausflug nach Neukirchen. Am Parkplatz vom Gasthof Siggen kann man das Auto gut parken und von da aus in ca. 20 Minuten zum „Blausee“ laufen.
Dieser kleine, wunderbar klare und wie man uns sagt – bei Sonnenschein blaufunkelnde – kristallklare Bergsee, lädt zum verweilen und spielen ein. Leider hat das Sturmtief Niklas auch hier gewütet und viele Bäume entwurzelt. Schön ist es aber immer noch!
Die Kinder lieben es Steine in das glatte, klare Wasser zu schmeißen und gemeinsam am nahen Bergfluss mit Bachkieseln Steintürme zu bauen.
Als wir dann noch auf ein paar Pfählen über einen Wassergraben balancieren mussten, um wieder auf den ursprünglichen Weg zu kommen, sind alle Kinder voll dabei. Nach den ganzen kleinen Abenteuern, die Gummistiefel voll Matsche und die Hände und Hosentaschen beladen mit gesammelten Steinchen, Schwemmholz und anderen Schätzen haben alle so richtig Hunger.
Gut, dass die Wirtschaft nicht weit ist. Während wir gemütlich im Garten des Gasthofs Siggen sitzen und die Kinder weiter auf dem wirklich schönen Spielplatz
spielen, wird in der Küche fleissig gebrutzelt. Die leckeren Schnitzelvariationen machen nicht nur die Kinder satt und glücklich! .
Zum Abend hin zeigte sich dann sogar noch kurz die Sonne und lässt erahnen wie gemütlich es erst sein muss, bei Sonnenschein die schöne Landschaft, eine leckere Hollerschorle und das sensationell gute Schnitzel geniessen zu können. Angenehm überrascht waren wir über die sehr familienfreundlichen Preise. Da war sogar noch für alle Kinder ein Kindereisbecher möglich und das für 2,00 Euro – wirklich mehr als fair. Hier kommen wir gerne wieder her und können den Gasthof Siggen nur wärmstens empfehlen!
Zurück auf dem Scharrerhof bekommen wir vom Bauer Georg noch eine kleine Führung durch den kleinen, aber sehr geschmackvollen, super sauberen und gepflegten Wellnessbereich im „neuen“ Gästehaus.
Gerne würde ich hier ein paar nette Stunden im Dampfbad, Sauna, Infarotkabine und auf den gemütlichen Ruheliegen verbringen. Leider war das Wochenende dafür dann doch zu kurz – aber nächstes mal bestimmt!
Kinder sind unglaublicher Wesen, trotz all des Erlebten immer noch voller Energie. Unermüdlich fahren sie mit den Kettcars und den anderen Fahrzeugen, die in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Als es kühler wird geht es noch in den Spielkeller zum „kickern“, spielen und klettern.
Um halb zehn wollten die Kinder immer noch nicht so richtig ins Bett und wir benötigten einiges Durchsetzungsvermögen, Geduld und Überzeugungskraft bis die drei Racker in ihren Betten lagen – hat dann aber der Kopf kaum das Kissen berührt, schlafen sie tief und fest.
Der nächste Tag brachte dann Sonnenschein, freier Blick auf die Berge, ein weiteres gemütliches Frühstück in der Bauernstube und noch ein paar Stunden auf dem Hausbankerl ratschend mit unseren Freunden.
Leider war´s das für dieses Mal schon…das Wochenende ist vorbei! Etwas wehmütig verabschieden wir uns von unseren Freunden, von unseren Gastgebern Angelika und Georg Kaltenhauser und dem Scharrerhof.
Bestimmt kommen wir wieder, aber dann für länger!
Auf der Rückfahrt haben wir dann das gesamte Bergpanorama und genießen es, dass wir so nah an denn Bergen wohnen und mal schnell für ein Wochenende nach Österreich fahren können.
Wohin bist du kurz für ein Wochenende gefahren?
Servus bis ganz bald Deine chri*
Klingt richtig toll! :-)
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War wirklich sehr nett – leider bissal zu kurz ;-
lg chri*
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